1. Wieso wird ein Stück, das 1980 uraufgeführt wurde, jetzt in dieses Festival Neuer Dramatik aufgenommen?
2. Wieso wird die Figur von Herbert (die Männer heißen oft Herbert bei Herbert Achternbusch) so stark inszeniert, überhaupt im zweiten Teil beide Figuren so stark, dass die abhängige Beziehung gar nicht aufgeht. Juliane wies nach der Vorstellung zu Recht darauf hin, dass die Susanne dann überhaupt keinen Grund hat, bei einem wirklich nur kalten und sie nicht brauchenden Mann zu bleiben. Ihr "du brauchst mich überhaupt nicht" muss eine Provokation sein, um in ihm das nicht eingestandene sie Brauchende deutlicher und explizit hervorzuzerren.
3. Keine Frage hingegen ist die Abhängigheit jeder Inszenierung dieses Textes von der Darstellerin. Die großartige Brigitte Hobmeier begegnet dieser Figur mit hirnerfrischender Präzision der Sprache und einer Vielfalt des Spiels, die über diese Tristesse eines Lebenslaufs einen vollen Eimer Komik ausgießt.