Bloß nicht stolpern!
Gespräch mit Leseausschnitten
27. September 2023, 19:30 Uhr, Heinrich-Heine-Haus Lüneburg
„Zwischen uns und Weimar liegt Buchenwald“, befand 1949 der aus dem Exil zurückgekehrte Germanist Richard Alewyn. Seit der Schoah bewegt sich die deutschsprachige Literatur in diesem Spannungsfeld. In welche Sprache übersetzen wir, wenn wir ins Deutsche übersetzen? Welche Hallräume betreten wir und welche versuchen wir zu meiden? Was passiert, wenn ein amerikanischer Roman über die Schoah den Weg „zurück“ ins Deutsche findet – eignet sich unsere Sprache in besonderem Maße für Literatur gewordene Gewalterfahrungen? Über diese Fragen diskutieren die drei Literaturübersetzenden Ulrich Blumenbach, Henning Bochert und Miriam Mandelkow anhand ausgewählter Werke von Joshua Cohen, James Baldwin, Dawn King und anderen.
Eine Kooperation mit dem Literaturbüro Lüneburg.
Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds.
Miriam Mandelkow übersetzt seit gut 20 Jahren aus dem Englischen, u. a. Werke von Richard Price, Ta-Nehisi Coates und NoViolet Bulawayo. Für ihre Neuübertragung der Werke von James Baldwin wurde sie 2020 mit dem Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis ausgezeichnet.
Ulrich Blumenbach übersetzt aus dem Englischen. Für die Übersetzung von David Foster Wallace’ Roman Unendlicher Spaß wurde er mit dem Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung und dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Für die Übersetzung von Joshua Cohens Roman Witz erhielt er 2022 den Paul-Celan-Preis.
Henning Bochert arbeitet als Autor, Dramaturg und übersetzt seit mehr als 25 Jahren Englisch und Deutsch, u. a. Werke von Susan Glaspell, Dawn King, Carlos Murill und George Brant. Er betreibt eine Übersetzungsagentur und engagiert sich u. a. bei Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e. V.
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