Alles USA
O’Brien, Aus Dalkeys Archive (Harry Rowohlt)
Wallace, Am Beispiel des Hummers (Ingendaay)
Thompson, The Rum Diaries
Nur Letzteres ist im Original zu haben, leider. Hätte in diesem Fall gern die Autoren selbst gelesen, nicht die hochgeschätzten Übersetzerkollegen. Muss mich dann immer als Übersetzer mit deren Arbeit befassen, anstatt als Autor mit der der Autoren. Lenkt ab.
Als A. mich über Facebook anschreibt, was vom aufgepimpten Windows 8 über digital verschlungene Pfade gemeldet wird, rufe ich ganz oldschool bei ihr an und wir stellen fest, dass sie nach mindestens zehn Jahren ohne anderen als sehr spärlichen Schriftkontakt keine siebenhundert Meter entfernt in der Taborstraße vor einem anderen Bildschirm sitzt. Komm rüber, sag ich.
Bis heute ist mir keine passende Antwort eingefallen auf A.s im Stil einer indignierten Bitte vorgebrachte Anweisung, den Namen des Herrn nicht „in vain“ zu gebrauchen. Vergebens, heißt das wörtlich, ohne Zweck, wobei „vain“ von lat. „vanus“ herrührt, eitel, nichtig, vergeblich (mit etymologischer Verschiebung hin zu „eitel“ im Sinn von selbstgefällig). Soll heißen: ich habe, und sei es auch unwissend, diesen heiligen Namen für sich/mich selbst gebraucht, ohne ihn tatsächlich zu meinen, jenen Jesus, der in diesem Fall als Zentralikone des evangelikalen also evangelistischen Glaubens meines Gegenübers beansprucht wurde. Reflexartig habe ich mich, glaube ich, entschuldigt. Sprachregelung nach religiösen Grundsätzen? Die gefühlte Verletzung eines Gläubigen aufgrund seiner Kolonisierung sogar eines allgemeinen Begriffs, eines geradezu belanglosen Ausrufs ist in ihrer Abseitigkeit lächerlich. Alte Kiste: In der Konsequenz der Deklarierung meines Sprachgebrauchs als Sünde steht die Verachtung des Anders- oder Nichtgläubigen. Danach kommt das Attentat.
Schreibe einen Kommentar