Neue Klamotten, alter Gestank
Tagesschaubericht von heute morgen (schon wieder verschwunden?) über so genannte Identitäre Bewegungen, die all mein Tun als „giftige Luft“ bezeichnen, in der ein völkisch orientierter Gedanke nicht überleben könne. Überfremdung, Europagedanke – das bekannte Neonazigut auf der bekannten Angstschiene. Langweilig. Aber mitnichten harmlos, wie die Kommentare zu diesem Bericht zeigen, die sich gegen genau diese giftige Luft, dieses Bemühen um Toleranz, um friedliche Auseinandersetzung mit schwierigen Themen. Stimmenfang der Verunsicherten, die sich auch prompt im Kommentar“thread“ zu Wort melden und gehorsam ihr Recht auf Meinungsäußerung einklagen. Abgreifen von den Gefühlen, die ich zum Beispiel gegenüber den Dealern im Görlitzer Park habe, das Gefühl der Ohnmacht gegen etwas, von dem ich verunsichert bin oder sogar Angst habe. Eiskalte Schauer bei diesen Schlusssätzen: Wir sind die Vorboten einer neuen Zeit! Wir sind das Morgen, die Jugend, die Wahrheit, das Recht und die Freiheit. Mit uns steht und fällt, mit uns lebt und siegt Europa! Wir sind die Guten!
Weiter oben auf dem ewig langen, instruktiven Text auf der Internetseite wird erläutert, welche Pro- und welche Contra-Stichworte in Argumentationen mit Leuten wie mir zu verwenden sind: hier steht, dass es sich um ein „Europa der Vaterländer“ handeln soll. Feindliche Sichtweise.
Daran anschließend der Artikel über den Schmusekurs der Bundesregierung mit Despoten in der ZEIT „Das bisschen Unterdrückung“ zeigt, dass die Signale von der Regierung über die Werte dieses Landes nicht eindeutig vermittelt werden.
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