RETTER DER WELT
RETTER DER WELT von John Wray. Interessant ist, dass mich die vordringlichste Perspektive, die den Autor sicher auch am meisten Recherche und Arbeit gekostet hat, nämlich die der Hauptfigur Lowboy, am wenigsten interessiert. Sie erzählt mir einfach am wenigsten über die Welt, sondern bestenfalls etwas über eine pathologische Überhöhung des Protagonisten von Sex. Der Polizist, die Mutter, das Mädchen Emily – alles spannender als die Wahnhaftigkeit von William Hellers Entscheidungen. Sehr gefällt mir, wie der Autor die Erzählperspektive fließend wechselt, unspektakulär, nicht-linear, widersprüchlich. Das ist irgendwie zärtlich und schön in der krassen Welt von New York, die aber nur normal ist, normal krass eben. Die Geschichte ist auch schön, jemand versucht die Welt zu retten, indem er mit (irgend)jemandem schlafen muss. Das ist natürlich ein Widerspruch. Gut, dass ich den nicht lösen muss. Großartige Übersetzung von Peter Knecht.
Schreibe einen Kommentar